Universal-Stiftung Helmut Ziegner
August 23, 2015 in 2015, Stiftung des Monats von As
Am 21. Juli 2015 unterzeichneten Justizsenator Thomas Heilmann und Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit in der Jugendstrafanstalt Berlin in Plötzensee die Kooperationsvereinbarung „Integrationsmanagement für Gefangene und Haftentlassene des Berliner Justizvollzugs“.
Ziel der Vereinbarung ist es, über die bereits bestehende Zusammenarbeit hinaus ein professionelles Netzwerk und gemeinsame Standards zu entwickeln, um die berufliche Eingliederung Inhaftierter und Haftentlassener weiter zu verbessern. Bereits seit über 50 Jahren engagiert sich die Universal-Stiftung Helmut Ziegner auf diesem Gebiet.
Stiftungszweck
Die Universal-Stiftung Helmut Ziegner ist eine seit 1996 auch im Land Brandenburg wirkende private, gemeinnützige Einrichtung, deren Zweck die berufliche und soziale Wiedereingliederung Strafgefangener, Haftentlassener und Gefährdeter sowie sozial benachteiligter junger Menschen ist.
Dieser Zweck soll erreicht werden:
– durch die Bekämpfung von Vorurteilen
– durch Beratung und Unterstützung
– durch berufsfördernde Maßnahmen
– durch die Aufnahme in Wohnhäuser und Wohnungen
Die Stiftung hat mehr als 200 feste Angestellte, betreibt Werkstätten und Lehreinrichtungen in Berliner und Brandenburger Gefängnissen.
Helmut Ziegner
Namensgeber der Stiftung ist der bis zu seinem Tode in Berlin lebende gelernte Schauspieler (und in den 40er und 50er Jahren auch RIAS-Mitarbeiter) Helmut Ziegner (1921-2006). Er besuchte 1948 im Zusammenhang mit einer Laientheateraufführung das Moabiter Zellengefängnis und war tief von den Arbeits- und Lebensumständen der dortigen Insassen beeindruckt. Er sprach mit den Gefangenen, besuchte sie später wieder, erfuhr von ihrer Angst vor der Zeit nach ihrer Freilassung.
Fortan widmete er sich der Unterstützung der Strafgefangenen. Er wird auch als der Vater der Resozialisierung bezeichnet.
Dem Staat oblag die Bestrafung der Straffälligen, mehr nicht. Helmut Ziegner mietete eine große Wohnung für Entlassene, er gründete für sie Unternehmen, einen Lesemappenvertrieb, eine Schreibmaschinenreparatur, einen Betrieb namens „Universal Moniereisenbiegerei und -stanzerei, Inh. Helmut Ziegner“. Da konnten Entlassene arbeiten, bis sie anderes gefunden hatten und für Nachrücker Platz machten. 1957 entstand die Stiftung, die den Namen der Biegerei und Stanzerei übernahm, die „Universal-Stiftung“.
Qualifizieren, Beraten, Wohnen
Innerhalb und außerhalb des Strafvollzuges bietet die Stiftung um breite Palette verschiedener Berufsfördermaßnahmen an, um den Inhaftierten die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die sie für eine Arbeitsaufnahme nach der Haftentlassung benötigen. Zum Koch, Gebäudereiniger oder Elektroniker können sich die Strafgefangenen beispielsweise ausbilden lassen. Dies wird auch gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz (MdJEV) des Landes Brandenburg.
Allgemeine soziale Beratung, Begleitung bei Fragen der Sicherung des Lebensunterhalts und die Unterstützung bei Wohnraumsuche gehören zum Beratungsangebot der Stiftung.
Und schließlich hält die Stiftung in verschiedenen Berliner Bezirken Angebote zum Wohnen bereit.
Kontakt
Universal-Stiftung Helmut Ziegner
Jägerstraße 39a
12209 Berlin
Fon: +49 30 773 003 0
Fax: +49 30 773 003 30
info@universal-stiftung.de
Quelle und Fotos
Universal-Stiftung Helmut Zieger
Berlin.de
BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (Foto JVA)