Amadeu Antonio Stiftung

September 6, 2015 in 2015, Stiftung des Monats von As

aas-logoIm mecklenburgischen Jamel, das die Rechtsextremen für sich beanspruchen, brannte am in der Nacht zum 13. August 2015 die Scheune eines Paares, das gegen Rechtsextremisten kämpft. Umgehend rief die Amadeu Antonio Stiftung zu einer Spendenaktion auf, um neben der finanziellen Hilfe auch zu demonstrieren, dass es nicht gelingen wird, demokratisch Engagierte einzuschüchtern. Engagement, das gegenwärtig mehr denn je gefragt ist.
Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt darüberhinaus wichtige Projekte für eine Willkommenskultur.

Stiftungszweck
318147_379233432129416_1920252734_nDas Ziel der 2002 gegründeten Stiftung ist es, eine zivile Gesellschaft zu stärken, die der Gefahr des Rechtsextremismus entschieden entgegentritt. Dafür unterstützt sie Initiativen und Projekte, die kontinuierlich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vorgehen, sich für eine demokratische Kultur engagieren und für den Schutz von Minderheiten eintreten.

Die wichtigste Aufgabe der Amadeu Antonio Stiftung:
Lokale Akteurinnen und Akteure über eine finanzielle Unterstützung hinaus zu ermutigen, ihre Eigeninitiative vor Ort zu stärken.
Förderschwerpunkte sind die Bereiche:
Jugend und Schule
Opferschutz und -hilfe
Alternative Jugendkultur
Kommunale Netzwerke

amadeu-passfoto-foto-privatAmadeu Antonio Kiowa
Der Name der Stiftung geht zurück auf Amadeu Antonio Kiowa, der als angolanischer Vertragsarbeiter in Eberswalde in Brandenburg lebte. In der Nacht vom 24. auf den 25. November 1990 wurden er und  zwei Mosambikaner von einer Gruppe rechtsextremer Jugendlicher mit Baseballschlägern schwer verletzt. Der 28-jährige Amadeu Antonio Kiowa starb zwei Wochen später infolge der erlittenenVerletzungen.
Er war eines der ersten Todesopfer rassistischer Gewalt nach der Wiedervereinigung. Fünf der jugendlichen Täter wurden im September 1992 vom Bezirksgericht Frankfurt/Oder zu Bewährungs- und maximal vierjährigen Haftstrafen verurteilt. Wer die tödlichen Schläge ausführte, war nicht nachzuweisen.

aap_logo_249x186Amadeu Antonio Preis
Anlässlich des 25. Todestages vergibt die Amadeu Antonio Stiftung zusammen mit der Stadt Eberswalde den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Amadeu Antonio Preis. Der Preis würdigt Künstlerinnen und Künstler und soziokulturelle Projekte, deren Werke sich kreativ mit den Themen Rassismus, Menschenrechten und Migration auseinandersetzen. Bewerbungen sowie Nominierungen sind noch bis zum 20. September möglich.

Aktion Schutzschild

Aktion Schutzschild

Für eine kommunale Teilhabe- und Willkommensoffensive
Anlässlich des Treffens der Ministerpräsidenten zum Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt am 18. Juni fordert die Amadeu Antonio Stiftung eine einheitliche Strategie für eine Teilhabe- und Willkommensoffensive auf kommunaler Ebene. Die Amadeu Antonio Stiftung legt zum Flüchtlingsgipfel einen 10-Punkte Plan für eine kommunale Teilhabe- und Willkommensoffensive vor.
Er soll helfen, die rassistische Ressentiments – nachgewiesen in der Chronik rassistischer Gewalt gegen Flüchtlinge 2015 – zurückzudrängen.

refugees_welcomeDie Broschüre nennt auch ermutigende Beispiele und Hinweise für Engagierte, Vereine, Sport, Schule, Politik und Verwaltung zur Integration von Geflüchteten und versucht, Initiativen zum Engagement für den Schutz von Flüchtlingen vor rechten Angriffen anzuregen.
buttonaktion_mut-foto-klaus-knuffmann-lBereits 2000 rief, besorgt durch immer neue Übergriffe gegen Migrantinnen und Migranten in Deutschland, das Magazin stern die Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ ins Leben. Bei der Auswahl der Projekte arbeiten der stern und die Amadeu Antonio Stiftung eng zusammen.

Kontakt
Amadeu Antonio Stiftung
Linienstr. 139
10115 Berlin
Tel.:  ++49 (0)30. 240 886 10
Fax:  ++49 (0)30. 240 886 22
info@amadeu-antonio-stiftung.de

Quelle und Fotos
Amadeu Antonio Stiftung
„Refugees welcome“: Foto Thomas Rassloff