Stiftung Garnisonkirche Potsdam

August 2, 2014 in 2014, Stiftung des Monats von As

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Ein brisantes Thema in Berlin und Brandenburg: Die Stadt Potsdam streitet um den Wiederaufbau der Garnisonkirche.
Die Stadtverordnetenversammlung hat am 30. Juli 2014 mehrheitlich dem Bürgerbegehren zur Auflösung der Stiftung Garnisonkirche zugestimmt.
Damit muss sie sich nun mit der möglichen Auflösung der Stiftung für den Wiederaufbau der Kirche befassen. Die Gegner des Wiederaufbaus befürchten eine mit Bau und Nutzung der Kirche einhergehende Macht-, Kriegs- und Herrschaftsromantik, die Stiftung dagegen will einen Ort der Versöhnung und Geschichts-Aufarbeitung schaffen.

bauwerk_linksStiftungszweck
Zweck und Ziel der am 23. Juni 2008 – auf den Tag vierzig Jahre nach der Sprengung der Ruine der Kirche – gegründeten Stiftung Garnisonkirche Potsdam ist der Wiederaufbau des gleichnamigen Bauwerks. Gemeinsam mit der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V. will die Stiftung das Gotteshaus nach seiner Wiederrichtung als Bürgerkirche zu nutzen und mit der Erinnerung Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Die wieder gewonnene Garnisonkirche soll zukünftig als offene Stadtkirche, als Symbolkirche und als Schule des Gewissens genutzt werden. „Es geht um die Heilung einer offenen Wunde im Stadtbild Potsdams und um den christlichen Auftrag, Botschafter der Versöhnung an Christi statt zu sein.“, heißt es in der Satzung.

Die Garnisonkirche Potsdam
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Die Kirche wurde von 1730 bis 1735 auf Anordnung des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen für die Angehörigen des Hofes und der Garnison errichtet. Der König hatte Interesse am Wohl seiner Soldaten und ihrer geistlichen Bildung, darüberhinaus wurde die Kirche auch von der Zivilgemeinde genutzt. Unter der Leitung des Architekten Philipp Gerlach (1679-1748) wurde sie in den Jahren 1730-1735 erbaut, eine wechselvolle Geschichte folgte.

wiederaufbau_links1Beim Luftangriff auf Potsdam 1945 weitgehend zerstört, wurden die Überreste des Bauwerks nach Beschluss der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) 1968 gesprengt.

Mit der temporären „Heilig-Kreuz-Kapelle“ an der Garnisonkirche wurde am 25. Juni 2011 ein neuer Ort in den Dienst genommen.
220px-WiederaufgebauterTorbogen_der_GarnisonkircheDie Kapelle steht hinter dem ehemaligen und möglicherweise zukünftigen Standort der Garnisonkirche und beherbergt auch eine Ausstellung zur Geschichte und Zukunft der Garnisonkirche Potsdam.

Perspektive
Die Stiftung hat prominente Unterstützer wie Brandenburgs früheren Ministerpräsidenten Manfred Stolpe und Matthias Platzeck (beide SPD) sowie den Oberbürgermeister Potsdams Jann Jakobs (SPD). Der Ausgang der weiteren Entwicklung jedoch ist unklar. Die Stadt hat große Bedenken, ob es ihr möglich wäre, eine private Stiftung aufzulösen.

ziegelsteinEine Möglichkeit für Spenden: „Mein Ziegelstein“.
Bisher sind ca. 20 Millionen Euro an Spenden gesammelt – darin enthalten zwölf Millionen Euro vom Bund. Das ist die Hälfte der für den Aufbau allein des Kirchturms nötigen knapp 41 Millionen Euro. Für das gesamte Projekt sind 100 Millionen Euro veranschlagt.
Die Stiftung will weiterhin ihr Anliegen kommunizieren und Befürworter gewinnen.

Kontakt
Stiftung Garnisonkirche Potsdam
Gutenbergstraße 71/72
14467 Potsdam
Telefon 0331.5058168
Telefax 0331.6012265
stiftung@garnisonkirche-potsdam.de

Quelle und Fotos
Stiftung Garnisonkirche Potsdam