Stiftung Blindenhilfe Berlin
Februar 3, 2014 in 2014, Stiftung des Monats von As
Die Begleitung und ambulante Betreuung im Alltag ermöglicht blinden und hochgradig sehbehinderten Menschen eine oft weitgehend selbstständige Haushalts- und Lebensführung.
Auf dem Gelände der Rothenburgstraße 15 in Berlin-Steglitz laufen die Fäden für diese Hilfe zusammen. Hier sind das Blindenhilfswerk e. V. und die Stiftung Blindenhilfe Berlin ansässig. Auch eine Schule, 70 Wohnungen für Blinde und Sehbehinderte und das Deutsche Blindenmuseum befinden sich in diesem Areal.
Stiftungszweck
Die Stiftung “Blindenhilfe Berlin”, errichtet vom Blindenhilfswerk Berlin e.V. im Jahre 2001, unterstützt die Arbeit des Blindenhilfswerks Berlin e.V. und trägt zur Förderung blinder und sehbehinderter Personen bei.
Insbesondere die Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen, Berufs-
ausbildungsmöglichkeiten und geeignetem Wohnraum für blinde und sehbehinderte Menschen ist Zweck dieser Stiftung.
Besondere Aufmerksamkeit gilt ebenso der Förderung der kulturellen Teilhabe durch Sicherstellung von Begleitdiensten und Unterstützung bei der Herstellung von Literatur in Blindenpunktschrift wie auch der Hilfestellung bei der Nutzung von Computer-Programmen, Telekommunikations- und Haushaltsgeräten.
Im Laufe der Jahre sind die Hilfen im Alltag wie Begleiten, Vorlesen, Einkaufen zu einem festen Bestandteil der täglichen Vereins-Arbeit geworden geworden. Bereits seit 1984 organisiert das Blindenhilfswerk Berlin e.V. für blinde und sehbehinderte Menschen einen Theater- und Konzertbegleitdienst.
Blindenschriftproduktion
Die Blindenschriftproduktion ermöglicht, Informationen, die sich Blinde nicht oder nur schwer bzw. mit fremder Hilfe verschaffen können, in Punktschrift zugänglich zu machen. Das wichtigste Produkt ist – mittlerweile bereits 25 Jahre – die „Braille-TV“, eine Fernsehprogrammzeitschrift für Blinde.
Sie erscheint wöchentlich und enthält 15 Fernsehprogramme, eine Hörfilmliste und ein Kochrezept.
Viele Fernsehprogramme enthalten heute Bildbeschreibungen, die auf einem Extra-Kanal für Blinde abrufbar sind und dadurch das Mitverfolgen des jeweiligen Programmes ermöglichen.
Darüber hinaus werden ein monatlich erscheinender Hörspielplan, S- und U-Bahnpläne und Übersetzungen z. B. von Speisekarten für den Hotel- und Gaststättenbereich oder privaten Texten erstellt.
Punktschrift lernen
Um Interessierten zu zeigen, wie man die Brailleschrift im Alltag anwenden kann, bieten wir seit Jahren Punktschriftkurse zur Erlernung der Voll- und Kurzschrift an. Das Angebot richtet sich an alle – Sehende wie Nichtsehende -, die die Brailleschrift erlernen oder ihr Wissen auffrischen möchten.
Die Teilnahme ist kostenfrei und wird in Zusammenarbeit mit der Johann-August-Zeune-Schule durchgeführt.
Werkstatt und Laden
Die Aufgabe, blinden und sehbehinderten Mitbürgern zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen, hatten bereits die Vereinsgründer im Jahre 1886 als ein sehr wichtiges Ziel für ihre Arbeit in die Satzung geschrieben. Nur eine solide Ausbildung, die gezielte Förderung vorhandener Fähigkeiten und Kenntnisse, Selbstvertrauen und Selbstständigkeit verhelfen Blinden und Sehbehinderten zu sinnvoller Arbeit. Deshalb betreibt das Blindenhilfswerk Berlin e. V. eine staatlich anerkannte Blindenwerkstatt.
Die Produkte der Bürstenzieherei, Korbflechterei und Stuhlflechterei sind sowohl im Laden in der Rothenburgstraße als auch auf verschiedenen Märkten käuflich zu erwerben.
Deutsches Blindenmuseum
Gegründet bereits im Jahre 1891 an der „Königlichen Blindenanstalt zu Steglitz“, gibt dieses Museum den Sehenden einen interessanten und in vielen Bereichen auch überraschenden Einblick in die Welt der Blinden.
Vorgestellt werden u. a. Hilfsmittel, die den Betroffenen das Leben und Teilhaben im Alltag ermöglichen und erleichtern. Auch das System der Braille-Schrift wird erklärt, und selbstverstänlich darf der Besucher auch selbst diese Schrift erstellen und erfühlen.
Ebenso fasziniert die gesamte Harry-Potter-Ausgabe in Blindenschrift: Sieben „normalen“ Bänden „Harry Potter“ (Foto: links auf dem Tisch) stehen 39 Bände in Blindenschrift (im Regal) gegenüber – in der entsprechenden Übersetzung in der Brailleschrift.
Das Museum lädt jeden Mittwoch von 15:00 bis 18:00 Uhr zum Besuch ein. Auch Führungen finden statt und/oder können bestellt werden.
Kontakt
Blindenhilfswerk Berlin e. V.
Rothenburgstraße 15
12165 Berlin (Steglitz)
Telefon: 030 / 792 50 31
Fax: 030 / 793 14 15
E-Mail: info@blindenhilfswerk.de
Quelle und Fotos
www.blindenhilfswerk-berlin.de
www.blindenmuseum-berlin.de