Fürst Donnersmarck-Stiftung zu Berlin
Juli 10, 2012 in 2012, Stiftung des Monats von As
Die Fürst Donnersmarck Stiftung zu Berlin geht auf eine Stiftung vor knapp 100 Jahren zurück. Im Jahre 1916 stiftete Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck, geprägt durch die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und geleitet durch sein soziales Engagement, 1000 Morgen Land am nördlichen Rande Berlins. Zusätzlich stattete er die neue Stiftung mit vier Millionen Goldmark aus. „Eine größere Einrichtung zum Zwecke wissenschaftlicher Verarbeitung und therapeutischer Verwertung der besonderen, im jetzigen Kriege gesammelten Erfahrungen zu schaffen“ lag ihm am Herzen. In der Berliner Gartenstadt Frohnau, die er zusammen mit englischen Landschaftsarchitekten konzipierte und realisierte, wird er auf dem Donnersmarck-Platz für sein Engagement und seine weitblickenden Planungen geehrt.
Doch dieser Krieg selbst und die ihm folgende Inflation sowie Versuche, die Stiftung während der Zeit des Nationalsozialismus aufzulösen, verzögerten die Umsetzung der ehrgeizigen Pläne für viele Jahre. In den fünfziger Jahren begann der Wiederaufbau der Stiftung. Von diesem Zeitpunkt an wuchsen die Stiftung und ihr Angebotsprofil kontinuierlich. Foto: Deutsches Historisches Museum
Zweck der Stiftung ist die Rehabilitation, Betreuung, Unterstützung und Förderung von Körperbehinderten und Mehrfachbehinderten, die Förderung und Unterstützung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Betreuung Körperbehinderter und Mehrfachbehinderter.
Der Stiftungszweck wird verwirklicht durch die Errichtung, Erweiterung und Unterhaltung von Kinderheimen, Jugendheimen, Pflegeheimen, Wohnheimen, Erholungsheimen, Begegnungsstätten, Ausbildungsstätten und Wohnungen, durch offene Fürsorge, finanzielle und sonstige Unterstützung von Körperbehinderten und Mehrfachbehinderten, durch die Vornahme und Förderung aller Maßnahmen, die geeignet sind, dem Stiftungszweck zu dienen.
Seit 2006 verliehen: Der Forschungspreis
Neben den verschiedenen Angeboten der Rehabilitation und Förderung von körper- und mehrfachbehinderten Menschen. setzt sich die Stiftung zum Ziel, auch Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Rehabilitation zu unterstützen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf neurologischer Reha.
So hat das Kuratorium im Jahre 2006 anlässlich 90-jährigen Bestehens der Stiftung einen Forschungspreis auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation vergeben, der 2012 zum dritten Mal verliehen wird.
Der Preis ist mit Euro 30.000,– dotiert. Er kann geteilt werden. Am 30. Juni 2012 lief die Bewerbungsfrist ab, der Preis wird im November 2012 verliehen.
Fürst von Donnersmarck während der Preisverleihung 2009.
Foto: Enno Hurlin, Berlin