Stiftung Planetarium Berlin
August 1, 2016 in 2016, Stiftung des Monats von As
Nach einem vierjährigen Prozess gründete sich am 1. Juli 2016 die Stiftung Planetarium Berlin, die die Zusammenführung der Wilhelm-Foerster-Sternwarte mit Planetarium am Insulaner, der Archenhold-Sternwarte in Treptow und des Zeiss-Großplanetariums im Prenzlauer Berg unter dem Dach in einer rechtsfähigen Stiftung des öffentlichen Rechts vorsieht.
Stiftungszweck
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, umriss die zukünftigen Aufgaben der Stiftung in ihrer Rede auf der Gründungsveranstaltung am 1. Juli 2016:
„Berlin verfolgt mit der Fusion das Ziel, zum Standort Nr. 1 für astronomische Populärwissenschaft in Deutschland zu werden. Aus den Sterntheatern werden moderne Wissenschaftstheater, die Wissenschaft verständlich präsentieren.“
Die Einrichtungen waren bisher, nicht zuletzt aufgrund der historischen Entwicklung, unterschiedlich organisiert.
Tim Florian Horn, Leiter des Zeiss-Großplanetariums, ist zunächst kommissarischer Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin.
Programm
Neben den Schwerpunkten der jeweiligen Standorte wird ein breites Anbegot zukünftig aufeinander abgestimmter Kurse und Workshops diese Berliner Einrichtungen noch attraktiver machen. Auch die direkte Unterstützung aus der Forschung und Wissenschaft sowie die pädagogische Einbindung des Programms der Einrichtungen in die Rahmenlehrpläne der Berliner Schulen sollen zu einer Steigerung der Besucherzahlen von jährlich 200.000 auf mindestens 300.000 Besucherinnen und Besuchern führen. Wir stellen Ihnen im Folgenden die einzelnen Standorte in Kurzform vor!
Foto: Zeiss-Grossplanetarium Berlin – Saal, 2008; F.-M. Arnd
Teilaufnahme des Mondes am 500mm-Cassegrain-Spiegelteleskop mit Ringgebirge Clavius, Krater Tycho und dem nördlichenTeil dews Mare Nubium (Wolkenmeer)
E. Rothenberg, Archenhold-Sternwarte
Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte
Hier erwartet den Besucher ein faszinierender Ausflug in den realen Himmel über Berlin. Bis heute hat das Betrachten von außerirdischen Objekten mit eigenen Augen nichts von seinem Reiz verloren.
Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die eng mit der Geschichte Berlins verbunden ist. Nur zwei Jahre nach Mauerbau zog die nach Kriegsende entstandene provisorische Sternwarte aus dem Keller des Offizierskasinos an der Papestraße in den Neubau auf dem Schöneberger Trümmerberg „Insulaner“.
Ganz im Sinne des Namensgebers Wilhelm Foerster, dem ehemaligen Direktor der Berliner Sternwarte und Gründer der astronomischen Gesellschaft „Urania“, entstand ein für jedermann zugängliches Zentrum für Astronomie, das klassische und moderne astronomische Technik miteinander verbindet. Rund zwei Jahre später kam das Planetarium hinzu.
Das Planetarium am Insulaner
Das Planetarium am Insulaner lädt seit 1965 unter seinen prachtvollen Sternenhimmel, egal ob es draußen regnet, stürmt oder schneit. Die unendlichen Weiten des Universums können hier auf unterhaltsame Weise erkundet werden. Wissen über Sterne und Planeten zu vermitteln, hat eine jahrhundertealte Tradition und ist zentraler Bestandteil fast aller Kulturen. Es geht um ferne Galaxien, aber auch darum, von den anderen Planeten zu lernen, wie einzigartig unsere Erde ist.
Die Archenhold-Sternwarte
Die Archenhold-Sternwarte bietet ein vielfältiges Programm für alle Altersklassen, vonFührungen zu unterschiedlichsten Themen über Vorträge bis hin zu Beobachtungen am Fernrohr.
Neu gestaltete Ausstellungen unter dem Motto „Astronomie ist Beobachten und Messen“ und wechselnde Sonderausstellungen widmen sich der Entwicklung der Astronomie und beleuchten unterschiedliche Schwerpunkte.
Auf dem Dach befindet sich der »Große Refraktor«, das längste Linsenfernrohr der Welt. Auch der historische Einstein-Saal, das Zeiss-Kleinplanetarium und ein gewaltiger Eisen-Meteorit zählen zu den Attraktionen der Archenhold-Sternwarte.
F. S. Archenhold (Gründer der Sternwarte) am großen Refraktor zur Sonnenfinsternis 1928
Fotos: F.-M. Arndt, Archenhold-Sternwarte + Familienbesitz der Archenholds
„Sternstunde für Nachtschwärmer“ – von April bis August ist Gelegenheit, einmal im Monat um 23.00 Uhr den Nachthimmel durch das 500-mm-Spiegelteleskop zu beobachten!
Foto: Aktueller Sternenhimmel, Monat August, mehr Infos hier.
Das Zeiss-Großplanetarium
Das Planetarium, 1987 als eines der letzten Großprojekte der DDR eröffnet, wurde in den vergangenen zwei Jahren grundsaniert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Es soll – nach der Wiederöffnung am 25. August – Europas größtes „Wissenschaftstheater“ werden. Neben einer neuen, digitalen Medientechnik und verschiedenen bautechnischen Vorhaben gehört auch die inhaltliche Neuausrichtung zum Gesamtkonzept der Modernisierung.
Das Herzstück des Planetariums, der Planetariumsprojektor „Cosmorama“. 9.400 Sterne, Planetenbewegung von 1 n. Chr. bis 2100…
Hersteller: Zeiss Jena
Foto: F.-M. Arndt, Zeiss-Großplanetarium Berlin
Im Kuppelsaal des Zeiss-Großplanetariums in Berlin wird der neue Sternprojektor vom Typ ZEISS UNIVERSARIUM Modell IX von Spezialisten der Firma Zeiss aufgebaut und eingerichtet.
Foto: Frank-Michael Arndt
Kontakt
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Beate Stoffers
Bernhard-Weiß-Str. 6
10178 Berlin
Tel.: (030) 90227 5844
Fax: (030) 90227 5020
Quelle
Berlin.de
Wilhelm-Foerster-Sternwarte
Archenhold Sternwarte
Zeiss-Großplanetarium