Asyl der Kunst Stiftung
Juli 7, 2024 in 2024, Stiftung des Monats von As
Fernab vom großen „Kunst-Rummel“ entstehen überall zahlreiche faszinierende Blicke begabter Künstler:innen auf das Leben, auf Situationen und Gefühle.
Die Villa Aurora in Los Angeles vergibt an begabte Kunstschaffende Stipendien, die einen schöpferischen Aufenthalt ermöglichen. Werke des Jahrgangs 2023 sind im Haus der Kunst Stiftung zu sehen – eine vielseitige Ausstellung an einem interessanten Ort. Die Stiftung bietet den Kreativen eine Bühne!
(Foto: Werk von Anke Völk, gegenwärtige Ausstellung © HKM / Michael Lüder)
Stiftungszweck
Hauptanliegen der „Asyl der Kunst Stiftung“ ist die Förderung von Kunst und Kultur mit dem Hauptgewicht auf der bildenden Kunst.
Obwohl in Berlin mehr als 8000 Künstler*innen leben, sind sie in den Berliner Museen oder Galerien nur selten sichtbar, da bisher in der Kunstwelt auf internationale Namen und Netzwerke gesetzt wurde.
Hier haben die inzwischen verstorbenen Stifter Elisabeth und Manfred Bartling angesetzt und erfolgreich Ausstellungen organisiert. Dies wird von dem neuen Stiftungsrat fortgeführt.
Haus Kunst Mitte
Seit 2008 hat die Asyl der Kunst Stiftung im Haus Kunst Mitte ihren Sitz. Gelegen im Herzen der Stadt, im Dreieck zwischen Hauptbahnhof, Naturkunde-Museum und der Charité, lädt es als besonderer Ausstellungsort ein, einen Blick auf Werke zeitgenössischer Künstler*Innen zu werfen.
Künstler*innenvereine und Kunstschaffende können das Haus darüber hinaus als Arbeitsstätte und Entfaltungsort nutzen.
Seine schiere Größe macht es möglich, dass verschiedene Kulturinstitutionen, Netzwerke oder Kulturschaffende hier agieren. Man kann Künstler:innen bei der Arbeit begegnen und mit ihnen ins Gespräch kommen.
Ebenso lädt ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Künstlergesprächen, Podiumsdiskussionen, Führungen und Sonderveranstaltungen ein.
Die Stifter
Das Künstler-Ehepaar Elisabeth und Manfred Bartling eröffnete zunächst im Jahr 1990 in Häuslingen, Niedersachsen, einen Begegnungsort „Asyl der Kunst“.
Die Ausstellung „Bilder aus dem Dunkel“ zeigte Werke von Manfred Bartling. Viele weitere Schauen, auch mit Werken anderer Künstler, folgten.
Im Jahr 1999 wurde die Stiftung gegründet, 2007/08 deren Sitz nach Berlin verlegt (s.o.).
Elisabeth Bartling (1940-2014) war Lyrikerin und organisierte auch musikalische Lesungen.
Manfred Bartling (1938-2020) war Maler.
(Foto: Manfred Bartling, Ohne Titel, Detail, 2002, Wasserfarbe, Acryl © Asyl der Kunst Stiftung, Foto: Michael Lüder)
Im Jahr 2002 kauften die Eheleute den Gebäudekomplex in der Heidestraße 54 und nannte ihn „Haus Kunst Mitte“.
Sie renovierten das völlig heruntergekommene Haus
und schufen sich das, wovon die meisten Kunstschaffenden nur träumen können: einen Ort mit viel Platz für die Präsentation der eigenen Werke und der von Kolleg:innen.
(Auf dem Foto: Manfred Bartling)
Im Namen der von ihnen gegründeten Stiftung organisierten sie dann 10 Jahre lang Ausstellungen für zahlreiche zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler. Gleichzeitig machten sie der Stadt Berlin ein großes Geschenk, in dem sie sicherstellten, dass das Haus als Kunstraum auch über ihren Tod hinaus Bestand haben würde.
Aktuelle Ausstellungen
Räume mit Aussicht
Acht Künstler:innen lebten im Jahr 2023 für jeweils drei Monate in Los Angeles und entwickelten vor Ort neue künstlerische Ideen und Fragestellungen.
Die Ausstellung schafft eine Zwiesprache zwischen ihnen, und gleichzeitig präsentiert sie deren unterschiedlichen Sichtweisen auf Kalifornien – vom Alltag an der Westküste bis zur vielspurigen Autobahnarchitektur, vom Blick auf den Pazifischen Ozean bis hin zu den Folgen des Klimawandels am Salton Sea.
Zusammen bilden die vielseitigen Eindrücke der Stipendiat:innen ein Prisma, eine künstlerische Kartografie der facettenreichen Stadt Los Angeles und ihrer Umgebung.
Foto: Installationsansicht Paul Hutchinson © HKM / Michael Lüder
Chambre: Dürrenmatt
Diese Schau zeigt sowohl Reproduktionen von Dürrenmatts bemerkenswerten Zeichnungen als auch ausgewählte Arbeiten von Studierenden von 2023 und 2024. Hiermit wird ein dreijähriges Austauschprojekt zwischen der Universität der Künste Berlin und dem Centre Dürrenmatt Neuchâtel in der Schweiz fortgesetzt.
Entwürfe für eine kosmologische Dreh- und Bewegungsmaschine, ein Audioessay zum Thema Prostitution bei Dürrenmatt und anderswo, gehören ebenso dazu wie Skizzen zum Thema der Maßstäblichkeit oder zu Dürrenmatts gespenstischer Heiterkeit. Auch Druckgrafiken als Auseinandersetzungen mit Dürrenmatts Grafikstil sind zu besichtigen.
Öffnungszeiten des Hauses
Mi – So 12 – 18 Uhr
Kontakt und Adresse
Haus Kunst Mitte | HKM
House for Contemporary Art
Sitz der Asyl der Kunst Stiftung
Heidestraße 54
10557 Berlin
kontakt(at)hauskunstmitte.de
Quelle und Fotos
Asyl der Kunst Stiftung